Sporthelfer: Schwimm-Weltmeister und Unternehmer Mark Warnecke

Seit ihrer Gründung wird die Sporthilfe begleitet von einem Kuratorium, das sportbegeisterte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft vereint. Einige dieser rund 280 Mäzene, die sich mit einer jährlichen Spende von mindestens 7.500 Euro engagieren, haben selbst große Meriten im Leistungssport erworben. Mark Warnecke gewann als Sporthilfe-geförderter Athlet u.a. Bronze bei den Olympischen Spielen in Atlanta. Heute ist er Mitglied des Sporthilfe Kuratoriums und unterstützt die Deutsche Sporthilfe mit seinem Unternehmen AMSPORT als Service-Partner.


Verlieren kann er nicht so gut, zumindest in „seinem“ Sport. Als die beiden zwölfjährigen Zwillingssöhne ihn im Urlaub im Schwimmbecken abhängten, stellte Mark Warnecke kurzerhand das Programm zu Gunsten seiner eigenen körperlichen Vorteile um – prompt war die Hierarchie in der Familie des Arztes und Unternehmers wiederhergestellt. Schwimmen rein des Spaßes wegen, das macht Warnecke längst nicht mehr. Zu frustrierend findet er es, die frühere Perfektion nicht mehr erreichen zu können.

„Ich war im Sport immer ein sehr spezieller Typ mit eher negierendem Ansatz“,

sagt der 50-Jährige. Angetrieben habe ihn nie die Lust am Gewinnen – sondern vor allem die Unlust zu verlieren. Akribisch feilte er Zeit seiner Karriere an Technik und Trainingsplänen, stellte logarithmische Tabellen auf, um die Entwicklung seiner Zeiten vorherzusagen – immer getrieben von der Furcht, nicht das perfekte Rennen abliefern zu können.

Perfektionist im Becken: Warnecke gewann 1996 in Atlanta Bronze über 100 Meter Brust (Foto: picture alliance)

 „Heute“, schmunzelt Warnecke, „bin ich nicht mehr der pedantische Perfektionist, der ich im Sport war.“ Überhaupt habe er im „normalen Leben“, das er schon zu Studienzeiten strikt vom Leistungssport trennte, immer anders getickt. Er ist stolz darauf, dass er während seines Medizinstudiums in Bonn und Bochum keine Klausur verlegen ließ und den Abschluss bereits als Aktiver in der Tasche hatte.

Heute ist Mark Warnecke erfolgreicher Unternehmer und unterstützt mit seiner Firma AMSPORT die Deutsche Sporthilfe (Foto: picture alliance)

Viermal brachte ihn seine Passion, das Brustschwimmen, zu den Olympischen Spielen, mit dem Highlight Bronze in Atlanta 1996. 2005 avancierte Warnecke im Alter von 35 Jahren zum ältesten Schwimmweltmeister aller Zeiten, ein Rekord, der noch immer Bestand hat. Fit wurde er mit einem selbstentwickelten Ernährungs- und Fitnessprogramm auf Basis von Aminosäuren, ein Thema, mit dem sich der Mediziner im Herbst seiner Karriere intensiv beschäftigte. Weil deren Potenziale auch andere Sportler interessierte, wurde Warnecke, so sagt er rückblickend, fast über Nacht zum Unternehmer, rief die Sporternährungsmarke AMSPORT ins Leben und ist damit heute fest verankert im Leistungs- und Profisport – jüngst auch als Service-Partner der Sporthilfe. Als Arzt, „nach wie vor mein Traumjob“, praktiziert er aus Zeitgründen inzwischen nicht mehr, die eigene Praxis für Orthopädie in Witten gab er schweren Herzens auf. Dafür engagiert sich Warnecke seit drei Jahren im Gutachterausschuss der Sporthilfe, entscheidet dort mit über die Förderung von Athleten und Projekten. Selbst habe er die Sporthilfe-Unterstützung, von der er erstmals als 15-Jähriger profitierte, stets wertgeschätzt, finanziell und als Anerkennung seiner Leistung.

 

Dennoch bezeichnet er sich rückblickend als „nicht immer optimal gefördert“, was er nicht auf die Sporthilfe, sondern auf Methode und Antragsteller zurückführt. „Das war auch der Antrieb, im Gutachterausschuss mitzuarbeiten – eine enorme Bereicherung für mich“, sagt Warnecke. Seitdem betrachtet er die Sporthilfe aus einem anderen Blickwinkel und entschied sich, über eine Kuratoriumsmitgliedschaft etwas zurückzugeben. „Mir war klar: Ich musste mich dort engagieren, denn ich liebe den Sport.

Die Sporthilfe ist mit ihrer Arbeit für die Gesellschaft eine Institution, die man in jeglicher Art und Weise unterstützen muss.“

 

(Veröffentlicht am 15.07.2020)

Erschienen im Sporthilfe-Magazin go!d - Zur kompletten Ausgabe (2/2020)



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