Seit dem Jahr 2000 wird mit der Goldenen Sportpyramide eine herausragende Sportlerpersönlichkeit für ihr Lebenswerk geehrt. Kriterien für die Nominierung sind neben dem sportlichen Erfolg vorbildliche Leistungen im gesellschaftlichen und im beruflichen Bereich. Den mit der Ehrung verbundenen Preis in Höhe von 25.000 Euro reicht der:die Preisträger:in an ein Benefiz-Projekt im Sport weiter.
Mit der Verleihung der Goldenen Sportpyramide unterstreicht die Sporthilfe ihre Überzeugung, dass der Spitzensport auf die Entwicklung im Breitensport und auf unsere Gesellschaft positiv einwirken kann, wenn er über besondere Vorbilder verfügt.
Die „Goldene Sportpyramide“ geht in diesem Jahr an Michael Stich. Der frühere Tennis-Star erhält von der Sporthilfe die prestigeträchtige Auszeichnung für seine herausragenden sportlichen Erfolge, seine beruflichen Leistungen sowie für sein gesellschaftliches Engagement. Das Preisgeld von 25.000 Euro geht traditionell an vom Preisträger zu benennende Projekte im Sport.
Eberhard Gienger war in den 1970er Jahren eine der prägendsten Figuren des Turnsports – und des Spitzensports in der alten Bundesrepublik insgesamt. Der von dem Schwaben kreierte Gienger-Salto gehört heute zu den Standardelementen am Reck, an dem er 1974 Weltmeister, 1976 Olympiadritter und insgesamt dreimal Europameister wurde. Nach seiner aktiven Karriere engagierte er sich ehrenamtlich für den Sport, unter anderem als Vizepräsident für Leistungssport im DOSB und Mitglied des Stiftungsvorstands der Deutschen Sporthilfe, die er seit 1999 als Kurator unterstützt.
Neids Name ist untrennbar mit der Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland verknüpft. Beim ersten Länderspiel einer bundesdeutschen Frauen-Nationalmannschaft überhaupt, am 10. November 1982, wurde die Odenwälderin eingewechselt und trug sich direkt in die Torschützenliste ein. Nach ihrer aktiven Karriere wurde Neid Assistentin & Nachwuchstrainerin, von 2005 bis 2016 betreute sie das DFB-Frauenteam als Bundestrainerin. (Foto: picture alliance)
Fast ein halbes Jahrhundert lang hat Hans Wilhelm Gäb als Gesicht für „fairen und sauberen Sport“ dem deutschen und internationalen Sport seinen Stempel aufgedrückt. Er war Athlet, Wirtschaftsführer und Funktionär in einer Person. Der langjährige Vorstands-, Aufsichtsrats- und heutige Ehrenvorsitzende der Stiftung Deutsche Sporthilfe plädiert für Fairplay, Transparenz und mehr Solidarität in Sport und Wirtschaft und gilt als eine der profiliertesten und angesehensten Personen des deutschen Sports.
Franziska van Almsick war in den 1990er Jahren die erfolgreichste Schwimmerin Deutschlands und avancierte nach der Wiedervereinigung zum ersten gesamtdeutschen Sportstar. Zwischen 1992 und 2004 stand „Franzi“ international 43 Mal auf dem Treppchen, gewann zehn Olympiamedaillen, zwei Welt- und achtzehn EM-Titel. Sie stellte sechs Weltrekorde auf.
Klaus Steinbach gilt als „Mann für alle Fälle“. In den 1970er Jahren war er einer der herausragenden deutschen Schwimmer:innen, mit insgesamt sieben Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. Nach der sportlichen Karriere engagierte sich der promovierte Mediziner und erfolgreiche Klinik-Direktor in besonderer Weise auch als Funktionär für den Sport.
Christian Neureuther ist einer der bekanntesten deutschen Skisportler und war in den 1970er Jahren einer der weltbesten Slalomfahrer. Er begleitet den Skisport als Athlet, Kritiker und Funktionär in idealtypischer Weise. Wegen des mustergültigen Familienlebens, des gemeinsamen sozialen Engagements, des eigenständigen Profils als „Querdenker“ ist Neureuther Vorbild für viele Sporttalente und Vorausdenker:innen für die Entwicklung des Alpinen Skisports.
Bernhard Langer und seine Erfolge machten den Golfsport in Deutschland in den 1980er und anfangs der 1990er Jahre populär. Seine Siege beim US Masters 1985 und 1993 sowie insgesamt sechs Gewinne des Ryder-Cups, zuletzt 2004 als Kapitän der Europaauswahl, verschafften dem Sport hierzulande größere Beachtung und Langer internationale Anerkennung.
Joachim Löw führte die Fußball-Nationalmannschaft als Bundestrainer 2014 in Brasilien zum vierten deutschen WM-Titel. Sein Führungsstil und die Spielphilosophie machten die Mannschaft zum Botschafter eines modernen, weltoffenen und sympathischen Deutschlands. Mit Löw als Frontmann trägt der Deutsche Fußball-Bund gesellschaftliche Verantwortung und engagiert sich beispielsweise für Gewaltprävention, Anti-Diskriminierung und sozial Bedürftige.
Jochen Schümann ist mit drei Olympiasiegen, zahlreichen Titeln bei Welt- und Europameisterschaften sowie zwei Siegen beim America’s Cup der erfolgreichste Segler Deutschlands und hat das Segeln in Deutschland ins Rampenlicht geführt. Er ist Gründer, Gesellschafter und Mitglied im Aufsichtsrat des Sailing Team Germany, das als Nationalmannschaft den Hochleistungssport Segeln in Deutschland nach vorne bringen will. Er engagiert sich außerdem als Botschafter der Laureus Stiftung Deutschland/Österreich und ist Mitglied im Verein Sportler für Organspende e.V.
In gleich drei Bereichen hat Willy Bogner in seinem Leben Besonderes geleistet, was sich auch in den vielen Ehrungen aus unterschiedlichen Bereichen dokumentiert: in den 1960er Jahren als herausragender Skisportler, später als Geschäftsführer des Familienunternehmens für Sportbekleidung sowie als Produzent, Regisseur und Kameramann von Skifilmen. Bogner engagiert sich seit 1989 im Kuratorium der Stiftung Deutsche Sporthilfe, in deren Vorstand er von 1992 bis 1998 mitwirkte. 2007 erhielt er die „Pyramide der Ehre“ für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement.
Henry Maskes Karriere im Boxring ist einzigartig: Als Amateur war er Olympiasieger, Weltmeister und Europameister. Ab 1990 führte er seinen Siegeszug als Profi weiter und entwickelte sich zu einer Leitfigur des wiedervereinigten Deutschlands.
Nach dem Ende der aktiven Laufbahn stieg Henry Maske erfolgreich als Unternehmer in die Gastronomie ein und gründete 1999 eine nach ihm benannte Stiftung für sozial schwache Kinder und Jugendliche in schwierigem Lebensumfeld.
Heide Rosendahl war mit zweimal Gold und einmal Silber das „Gesicht“ der Olympischen Spiele 1972 in München.
Nach dem Ende ihrer sportlichen Karriere im Jahr 1973 engagierte sich "Miss Leichtathletik" in vielen Projekten und übernahm ehrenamtliche Aufgaben z.B. als Trainerin beim TSV Bayer Leverkusen sowie als Athlet:innen-Beauftragte und Vizepräsidentin des Deutschen Leichtathletik-Verbands.
Katarina Witt ist eine der erfolgreichsten Eiskunstläuferinnen der Geschichte und ein Weltstar. Neben den beiden Olympiasiegen 1984 und 1988 war sie viermal Weltmeisterin. Ende 1988 startete sie eine Profikarriere, drehte 1989 ihren ersten Film „Carmen on Ice“ und bekam dafür 1990 den Emmy, den wichtigsten amerikanischen Fernseh-Preis. Während und nach ihrer sportlichen Karriere erhielt sie eine Vielzahl an Auszeichnungen. 2005 gründete Katarina Witt eine nach ihr benannte Stiftung. Damit unterstützt sie vorrangig die Mobilität von Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung.
(Auszeichnung im April 2014 auf eigenen Wunsch niedergelegt)
Die sportliche wie wirtschaftliche Ausnahmestellung des FC Bayern München ist direkt mit Uli Hoeneß verbunden: Zunächst als Spieler, seit 1979 als Manager. Seitdem gewann der Verein Champions League, UEFA-Pokal sowie zigmal die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal. Der Klub wird zu den wirtschaftlich solidesten in Europa gerechnet. Mit der Nationalmannschaft wurde Hoeneß Welt- und Europameister.
Steffi Graf ist eine der erfolgreichsten Spielerinnen der Tennisgeschichte. Zwischen 1986 und 1999 gewann sie 107 Tennis-Turniere, darunter 22 Grand-Slam-Titel, wurde Olympia-Siegerin und führte 377 Wochen lang die Tennis-Weltrangliste an.
Zudem ist sie Gründerin und Vorsitzende der wohltätigen Stiftung "Children for Tomorrow", die sich um traumatisierte Kinder in aller Welt kümmert. Außerdem ist sie Mitbegründerin des Franchise-Unternehmens "Mrs. Sporty".
Heiner Brand zählt mit seinen Erfolgen als Spieler und Trainer zu den renommiertesten Persönlichkeiten des deutschen Handballs. 1978 als Spieler schon Weltmeister, führte er die Handball-Nationalmannschaft 2007 im eigenen Land auch als Trainer zum WM-Titel.
Im von der Deutschen Sporthilfe eingerichteteten Deckarm-Fonds engagiert sich Heiner Brand persönlich als Mitglied im Verwaltungsausschuss. Seit 1980 konnten über 1,6 Mio. Euro an Spendengeldern für den schwer verunglückten Weltklassehandballer Joachim Deckarm gesammelt werden.
Franz Beckenbauer war Fußballweltmeister als Spieler und Trainer, OK-Chef der FIFA Fussball-WM 2006 und Präsident des FC Bayern München.
Mit seiner "Franz-Beckenbauer-Stiftung" unterstützt Beckenbauer seit 1982 geistig, seelisch und körperlich behinderte Menschen mit Millionenbeträgen. Er engagiert sich zudem im Verein "Kinderhilfe Organtransplantation - Sportler für Organspende".
Zwei Olympiasiege, zwei EM-Titel, je ein Welt- und Europarekord sowie 13 deutsche Rekorde in verschiedenen Disziplinen sind Ausdruck des vielfältigen Bewegungstalents der Leichtathletin Ingrid Mickler-Becker.
Nach der sportlichen Karriere engagierte sich Ingrid Mickler-Becker ehrenamtlich in zahlreichen Führungspositionen für den Sport, u.a. als Präsidiumsmitglied im LSB Rheinland-Pfalz, persönliches Mitglied im Nationalen Olympischen Komitee und von 1987 bis 2009 Mitglied im Gutachterausschuss der Sporthilfe.
Als erster und einziger Boxweltmeister aller Klassen aus Deutschland gilt Max Schmeling bis heute als populärster Sportler des Landes. Vor allem seine Kämpfe in den USA machten ihn zum Massenidol.
Obwohl von deutscher wie internationaler Seite als Vertreter des Naziregimes gesehen, wahrte Schmeling Distanz und trat nicht der NSDAP bei. 1938 versteckte er während der Novemberpogrome zwei jüdische Jugendliche und verhalf ihnen so zur Flucht. Nach dem Krieg prägte sein Einsatz für bedürftige Menschen und Fairplay sein Leben.
Von März 1966 bis August 1974 blieb Roland Matthes als Rückenschwimmer auf der Welt unbezwungen und brach in dieser Zeit zahlreiche Weltrekorde. Mit acht Olympiamedaillen (4x Gold) zählt Matthes in der Bestenliste deutscher Olympioniken zu den erfolgreichsten Athlet:innen und ist auch aufgrund seines beruflichen Lebenswegs ein Vorbild: Parallel zur Leistungssportlaufbahn absolvierte er ein Studium der Sportwissenschaften, danach studierte er Medizin und arbeitet heute als Orthopäde.
In den 50er und 60er Jahren zählte Manfred Germar zu den besten deutschen Sprintern, blieb in 74 aufeinander folgenden Rennen ungeschlagen. 1958 wurde er Europameister und lief im gleichen Jahr auch Weltrekord über 200 Meter.
Zudem schreibt Germar auch im Ehrenamt Rekorde: Bei der Sporthilfe arbeitete Germar über 40 Jahre ehrenamtlich im Gutachterausschuss. Über 30 Jahre wirkte Germar als Organisator des Leichtathletiksportfests "Weltklasse in Köln" und war von 1978 bis 1997 Präsident des ASV Köln.
Der vierfache WM-Teilnehmer Uwe Seeler gehört zu den bekanntesten und beliebtesten deutschen Fußballer. Wie kein:e andere:r deutsche:r Fußballer:in eroberte Seeler ("Uns Uwe") durch seine Natürlichkeit die Herzen. Als erster Fußballer erhielt er 1972 das Große Bundesverdienstkreuz.
Nach der Karriere punktet Uwe Seeler vor allem durch soziales Engagement: Mit den Benefizspielen der Uwe-Seeler-Traditionself und der Uwe-Seeler-Stiftung. Seit 25 Jahren arbeitet Seeler im Kuratorium der Deutschen Muskelschwund-Hilfe.
"The Rosi Games" titelten englische Medien über die Winterspiele von Innsbruck 1976, nachdem Rosi Mittermaier in allen drei alpinen Skiwettbewerben eine Medaille, darunter zweimal Gold, gewonnen hatte.
Doch nicht allein der sportliche Erfolg macht Rosi Mittermaier zum Idol. Mittermaier zeigt gesellschaftliches Engagement, widmet sich intensiv dem Charity-Gedanken. Sie ist Schirmherrin der Kinder-Rheuma-Stiftung, Botschafterin des Europäischen Parlaments für Sport, Toleranz und Fairplay und engagiert sich für organtransplantierte Kinder beim Verein "Kinderhilfe Organtransplantation" (KiO).
Hans Günter Winkler ist der erfolgreichste Springreiter bei Olympischen Spielen. Legenden-Status erreichte er am 17. Juni 1956, als er sich wegen eines Muskelrisses nur unter großen Schmerzen im Sattel halten konnte, seine "Wunderstute" Halla ihn aber zu Gold trug. Winkler führte mehrere Reitsportgeschäfte, eine eigene Marketingagentur und war Herausgeber der Fachzeitschrift "Pferdewelt".