In die Wiege gelegt: Emily Bölk

In die Wiege gelegt: Emily Bölk

Das sportliche Talent in der DNA: Einige Sporthilfe-geförderte Athlet:innen führen mit ihren Erfolgen ruhmreiche Sport-Dynastien fort und treten in die Fußstapfen ihrer Eltern. Dieses Mal im Schlaglicht: Drei Athlet:innen, denen Talent, Disziplin und unbändiger Wille in die Wiege gelegt wurde.


Von klein auf verbrachte sie etliche Stunden in der Sporthalle, der Weg ins deutsche Nationalteam war vorgezeichnet: Oma Inge Stein spielte in der Nationalmannschaft der DDR, Mutter Andrea war Teil der Mannschaft, die 1993 sensationell den bisher einzigen deutschen WM-Titel im Frauenhandball gewann, auch Papa Matthias spielte Bundesliga-Handball beim VfL Fredenbeck. Die Rede ist von Emily Bölk, aktuelle Kapitänin der Frauen-Nationalmannschaft und Deutschlands “Handballerin des Jahres” 2018, 2019 und 2023.

Gerade gewann sie mit ihrem Klub Ferencváros Budapest das Double aus Pokal und Meisterschaft in Ungarn – das i-Tüpfelchen auf einer schon jetzt besonderen Spielzeit für „Emmy“ Bölk, die im Sommer in der französischen Hauptstadt ihren Höhepunkt finden wird. Erstmals seit Peking 2008 nehmen die DHB-Frauen wieder an Olympischen Spielen teil.

„Für jeden Athleten ist es der größte Traum, einmal bei Olympia dabei zu sein. Und die deutschen Handball-Frauen haben lange darauf gewartet“, 

sagt die Rückraumspielerin. „Ich bin daher doppelt happy, dass dieser Bann endlich gebrochen ist.“ Eine, die das Großereignis bereits zweimal erleben durfte, ist ihre Mutter Andrea. Mehr als 200 Länderspiele absolvierte diese für Deutschland und gehörte sowohl 1992 in Barcelona als auch vier Jahre später in Atlanta zum Aufgebot des DHB-Teams.

Im April 2024 sichert sich die Mannschaft um Kapitänin Emily Bölk das ersehnte Ticket für Paris. Es ist das erste mal seit Peking 2008, dass die Frauen-Nationalmannschaft wieder bei den Olympischen Spielen teilnimmt (Foto: picture alliance)
Auch Mutter Andrea Bölk konnte mit der damaligen Mannschaft zweimal das Olympia-Ticket lösen: Sie ging sowohl 1992 in Barcelona als auch 1996 in Atlanta an den Start. (Foto: picture alliance)

„Es ist das schönste Sportereignis für jeden Athleten. Ich bin froh, dass Emily das erleben darf, wovon ich heute noch immer schwärme“, 

sagt Mutter Bölk. 

Unterstützung vonseiten der Sporthilfe erfährt Emily bereits seit 2015. Aktuell wird sie im Top-Team gefördert, darüber hinaus nutzt sie das Angebot der BMI-Altersvorsorge. „Die Sporthilfe ist eine große Hilfestellung für uns Athletinnen. Nicht nur finanziell, sondern vor allem auch mit all dem Support für das zweite Standbein“, sagt Emily, die 2022 unter den Top 5 bei der Wahl „Sport-Stipendiat:in des Jahres“ stand.  

Auch Mutter Andrea schätzt rückblickend die Förderung durch die Stiftung.

1990 – gerade war sie von Ost- nach Westdeutschland gekommen und zum Buxtehuder SV gewechselt – absolvierte sie parallel zum Sport eine Lehre zur Bankkauffrau. Die Freistellungen für den Sport führten damals zu Problemen. „Die Sporthilfe ist damals eingesprungen und hat mir mit Ausgleichszahlungen für den Arbeitgeber den Rücken freigehalten. Das hat mir die Entscheidung, mit dem Sport auf internationalem Niveau weiterzumachen, enorm erleichtert.“ 

Das Ziel bei den Spielen in Paris von Emily und den DHB-Frauen ist der Einzug in die K.o.-Phase, die in der zweiten Turnierwoche in Lille ausgetragen wird. „Ich bin super stolz und total gespannt, wie alles ablaufen wird. Von der Einkleidung über die Unterkunft bis hin zur Stimmung und dem Wir-Gefühl“, sagt die 26-Jährige. „Ich will mich aber auch perfekt auf die Spiele vorbereiten.“ Und genau darin liegt die große Herausforderung, wie Mutter Andrea aus Erfahrung weiß:

„Bei allem, was drumherum passiert, ist es das Schwierigste, sich auf die sportlichen Leistungen zu fokussieren.“



Erschienen im Sporthilfe Magazin

Zur aktuellen Ausgabe: 01.2024



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