In die Wiege gelegt: Marlene Meier

In die Wiege gelegt: Marlene Meier

Das sportliche Talent in der DNA: Einige Sporthilfe-geförderte Athlet:innen führen mit ihren Erfolgen ruhmreiche Sport-Dynastien fort und treten in die Fußstapfen ihrer Eltern. Dieses Mal im Schlaglicht: Drei Athlet:innen, denen Talent, Disziplin und unbändiger Wille in die Wiege gelegt wurde.


Die Freude an Bewegung verspürte Marlene Meier schon immer. „Kleiner Wirbelwind“ sei sie oft genannt worden, entsprechend früh war klar: „Die macht auf jeden Fall mal Sport“, wie die heute 22-Jährige berichtet. Zunächst im Ballett und im Kinderturnen aktiv, fand sie im Grundschulalter über die Bundesjugendspiele zur Leichtathletik. Logisch – möchte man angesichts der schillernden Familiengeschichte sagen. Mutter Heike Meier-Henkel krönte sich 1992 in Barcelona zur Olympiasiegerin im Hochsprung, gewann zudem Gold bei Welt- und Europameisterschaften und ist seit 2022 Mitglied der „Hall of Fame des deutschen Sports“. Ihr Vater, Zehnkämpfer Paul Meier, nahm ebenfalls an den Spielen in Barcelona teil, wurde Sechster und gewann ein Jahr später Bronze bei der Heim-WM in Stuttgart.

„Es hat sich gezeigt, dass mir die Leichtathletik liegt und Spaß macht“, sagt Marlene über die ersten Schritte in ihrem Sport. Der Gedanke, die Richtung zum Leistungssport einzuschlagen, keimte in ihr schon früh. Mit Begeisterung lauschte sie als Kind den Erzählungen ihrer Eltern, sah Videos und Fotos. „Das ist eine fantastische Welt, wenn man die Bilder sieht, wenn die ganze Familie zum Anfeuern und Zuschauen zusammenkommt.“ Diese Erinnerung der Eltern haben sie nie losgelassen: 

„Ich habe mich immer gefragt, was dahintersteckt und wusste, dass ich das auch kennenlernen möchte.“

Seit 2019 wird Marlene, die 2022 mit dem Titel bei den Deutschen Meisterschaften über 100 Meter Hürden ihren bis dato größten Erfolg feierte, von der Sporthilfe gefördert derzeit im Top-Team Future. Zusätzlich erhält sie als Studentin das Deutsche Bank Sport-Stipendium und nutzt das Angebot der BMI-Altersvorsorge.

Bereits Vater Paul Meier fand seine Freude zum Sport in der Leichtathletik. Zu seinen Erfolgen zählen unter anderem der 6. Platz bei den Olympischen Spielen in Barcelona sowie die Bronzemedaille bei der WM 1993. (Foto: picture alliance)
In ihrer 20-jährigen Karriere verbuchte Heike Meier-Henkel mehrere Medaillensiege. Den Höhepunkt stellte jedoch die Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona dar. (Foto: picture alliance)

Zusätzlich erhält sie als Studentin das Deutsche Bank Sport-Stipendium und nutzt das Angebot der BMI-Altersvorsorge. Rund drei Jahrzehnte nach ihren Eltern ist sie somit das dritte Sporthilfe-geförderte Familienmitglied. “Das ist schon eine coole Geschichte.”

Vergleiche zu ihren Eltern strebt die Tochter aber nicht an, immerhin bewegen sich alle drei in verschiedenen Disziplinen. 

„Ich habe mein eigenes Auftreten, meine eigene Persönlichkeit“, 

sagt die Hürdenspezialistin. „Natürlich gibt es aber auch Gemeinsamkeiten.“ Oft habe sie gehört, ihre Lockerheit vor einem Wettkampf erinnere an die Art ihrer Mutter Heike. „Nach außen hin wirke ich locker. Im Inneren verspüre ich Nervosität und Aufregung.“ Dies könne sie aber ablegen, sobald sie in den Startblock geht. „Da bin ich Wettkampftyp, das ist eine große Stärke von mir.“

Druck verspürt Marlene angesichts der großen elterlichen Fußstapfen nicht. Im Gegenteil: „Das ist vielmehr eine intensive Motivation und ein innerer Antrieb für mich.“ Ratschläge ihrer Eltern nimmt sie gerne an. Dabei geht es in der Regel aber nicht um den Sport per se, vielmehr um deren Erfahrungswerte. „Vor meinem ersten Wettkampf im Ausland war ich sehr aufgeregt. Da war es super, meine Eltern nach deren Erlebnissen zu fragen“, nennt sie ein Beispiel.

„Ich habe große Lust darauf, noch viel mehr davon zu erleben und vielleicht selbst irgendwann meinen Kindern davon zu erzählen.“

Marlenes übergeordnetes Ziel ist die Olympia-Teilnahme in vier Jahren in Los Angeles. Sollte es jedoch schon mit einer Nominierung für die Spiele in Paris klappen, nehme sie dies „natürlich gerne mit“, sagt sie mit einem Lächeln.

Im Juli 2024 knackte Marlene Meier ihre bisherige Bestzeit und schaffte es unter die 13-Sekunden-Marke. Das große Ziel einer Teilnahme an den Olympischen Spielen 2028 hat die 22-Jährige fest im Blick. (Foto: picture alliance)


Erschienen im Sporthilfe Magazin

Zur aktuellen Ausgabe: 01.2024



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