Vor vier Jahren gewann Ramona Hofmeister in Pyeongchang Olympia-Bronze im Snowboard Parallel-Riesenslalom, in Peking peilt die deutsche Nummer Hoffnungsträgerin nun wieder eine Medaille an – welche Farbe diese haben soll und wie sie auf ihre zweiten Olympischen Winterspiele blickt, verrät die 25-Jährige im Sporthilfe-Kurzinterview.
2018 Olympia-Dritte, 2021 WM-Zweite – und 2022? Spricht man Ramona Hofmeister auf ihre Ziele für die bevorstehenden Olympischen Winterspiele in Peking an, bekommt man eine selbstbewusste Antwort: „Ich weiß was ich kann, ich weiß nun, wie es bei Olympischen Spielen abläuft, jetzt darf es vielleicht auch eine andere Medaillen-Farbe sein.“
Für ihre selbstgesteckten Erwartungen hat Hofmeister, geboren im Berchtesgadener Land, gute Gründe. In den vergangenen Jahren hat sich die 25-jährige Landespolizistin auf hohem Niveau weiter gesteigert. Nach der nicht unbedingt zu erwartenden Bronze-Medaille 2018 - hinter Teamkollegin Selina Jörg - setzte sie sich in der Weltspitze fest, gehört bei jedem Start zu den Kandidatinnen auf das Podest und gewann zweimal in Folge den Gesamtweltcup. Im Herbst 2021 weilte Hofmeister beim Sporthilfe Club der Besten 2021 im Aldiana Club Costa del Sol, bei dem sich jedes Jahr die besten Winter- und Sommersportler:innen der vergangenen zwölf Monate treffen, und sprach über ihre Zielen für Peking.
Ramona, was ist das Besondere an einem Event wie dem Sporthilfe Club der Besten?
Die Begegnungen zwischen Sommer- und Wintersport sind für mich ein absolutes Highlight. Sonst hat man keine Gelegenheit, sich anderswo zu treffen und auszutauschen. Generell sind wir alle vom selben Schlag und ticken sehr ähnlich. Alles stimmt – das kann man als Sportlerin nur genießen.
Du wirst seit 2013 von der Deutschen Sporthilfe gefördert, aktuell im Top-Team und in der Mercedes-Benz Elite-Förderung. Welche Rolle hat die Förderung für Dich gespielt?
Wie wichtig das ist, kann man gar nicht in Worte fassen. Wir sind zuhause drei Schwestern, alle drei sind Snowboard gefahren, das ist alles andere als kostengünstig für die Eltern und die Sporthilfe war deshalb eine wahnsinnig wichtige Unterstützung. Um nach oben zu kommen, braucht man in unserem Sport die besten Schuhe für 1.000 Euro das Paar, und die besten Snowboards, die pro Stück 1.500 Euro kosten. Ohne die Sporthilfe und später meinen Job bei der bayerischen Landespolizei wäre das unmöglich gewesen.
In Peking wirst Du im Februar Deine zweiten Olympischen Spiele erleben – wie blickst Du darauf?
Der Austragungsort ist natürlich fraglich, aber es sind wie gesagt bereits meine zweiten Spiele und glücklicherweise habe ich gleich bei den ersten in Pyeongchang eine Medaille gewonnen, sodass ich vielleicht mit ein bisschen weniger Druck reingehen kann. Ich weiß was ich kann, ich weiß nun, wie es bei Olympischen Spielen abläuft, jetzt darf es vielleicht auch eine andere Medaillen-Farbe sein.
Wenn es danach geht: Olympia-Bronze 2018, WM-Silber 2021 und die amtierende Weltmeisterin Selina Jörg hat ihre Karriere ja vor Peking beendet …
Ja, das hört sich gut an (lacht). Es ist schwierig bei uns, weil es mit dem Riesenslalom nur eine olympische Disziplin gibt, wir müssen auf den Tag genau fit sein. 2018 bin ich am Renntag krankgeworden und habe mich gerade so ins Ziel gerettet. Andere Sportarten haben fünf, sechs Chancen, das macht es mit dem Druck etwas leichter.
(veröffentlicht am 29. Dezember 2021)