Frankfurt am Main – Die Sporthilfe trauert um Hans Wilhelm Gäb. Der gebürtige Düsseldorfer starb am vergangenen Sonntag, 13. April, im Alter von 89 Jahren. Mit Hans Wilhelm Gäb hat nicht nur die Sporthilfe, sondern der gesamte deutsche Sport einen seiner bedeutendsten Gestalter und Unterstützer verloren.
Fast ein halbes Jahrhundert lang hatte Gäb als Gesicht für „fairen und sauberen Sport“ dem deutschen und internationalen Sport seinen Stempel aufgedrückt. Er war Athlet, Wirtschaftsführer und Funktionär in einer Person. Der langjährige Vorstands-, Aufsichtsrats- und Ehrenvorsitzende der Stiftung Deutsche Sporthilfe plädierte stets für Fairplay, Transparenz und mehr Solidarität in Sport und Wirtschaft und galt bis zuletzt als eine der profiliertesten und angesehensten Personen des deutschen Sports. Von 1988 bis 1991 und von 1999 bis 2008 gehörte er dem Vorstand der Sporthilfe an, danach ein Jahr als Vorsitzender dem Aufsichtsrat, ehe er 2009 dessen Ehrenvorsitzender wurde. Im Jahr 2020 war Gäb mit der wertvollsten Auszeichnung im Sport, der „Goldenen Sportpyramide“ geehrt und damit auch in die „Hall of Fame des deutschen Sports“ aufgenommen worden.
„Hans Wilhelm Gäb hat die Sporthilfe in seinem Wirken in besonderem Maße geprägt und maßgeblich dazu beigetragen, dass die Stiftung die wichtigste deutsche Institution in der Förderung von olympischen und paralympischen Athletinnen und Athleten ist“, würdigt Max Hartung, Sprecher des Sporthilfe-Vorstands das Wirken Gäbs für die Sporthilfe, aber auch als ausgesprochenes Vorbild für ganze Sportler-Generationen: „Hans Wilhelm Gäb war als Mensch ein großes Vorbild für alle, die mit ihm zu tun hatten – und wird es über seinen Tod hinaus bleiben. Er hat die Kernwerte der Sporthilfe – Leistung, Fairplay, Miteinander – nicht nur entwickelt, sondern sie Zeit seines Lebens auf beispielhafte Weise verkörpert. Das gesamte Team der Sporthilfe trauert mit Gäbs Familie und Freunden um diesen sehr besonderen Menschen.“
Die Sporthilfe hat unter Hans Wilhelm Gäb eine große Reputation erfahren. Durch eine Modernisierung der Strukturen im Jahr 2006 und die Markenkampagne „Leistung. Fairplay. Miteinander“ sowie die Einführung des Sporthilfe-Eids für alle geförderten Athletinnen und Athleten legte er als damals ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender den Grundstein für die erfolgreiche Arbeit der letzten zwei Jahrzehnte. Nicht nur nach außen, sondern auch innerhalb der Sporthilfe-Familie war Gäb eine ganz besondere Identifikationsfigur.
Dabei kam die Passion für den Sport schon über die eigene Karriere als international erfolgreicher Tischtennisspieler, mit Teilnahme an Welt- und Europameisterschaften – an diesen Sport fühlte er sich ein Leben lang gebunden und hat auch ihn mit seinem Engagement für seinen Heimatverein Borussia Düsseldorf, aber auch als langjähriger Präsident und späterer Ehrenpräsident des Deutschen Tischtennis-Bundes stark geprägt und mit entwickelt. Trotz großer beruflicher Aufgaben bei General Motors Europe und bei Opel hat Hans Wilhelm Gäb immer parallel im Sport gewirkt, unter anderem auch im Präsidium des damaligen Nationalen Olympischen Komitees (NOK), im Aufsichtsrat der Deutschen Sport-Marketing oder im Verwaltungsbeirat des FC Bayern München.
Überall wurden seine unbestechliche Meinung, sein Fachverstand und die Schaffenskraft geschätzt, besonders aber sein Umgang mit den Menschen. Hans Wilhelm Gäb war auf vielfältige Art ein Vorbild, auch durch seine Prinzipientreue. So gab er den Olympischen Orden, der ihm 2006 für seine Verdienste um die Olympischen Spiele verliehen worden war, 2016 aus Protest an das IOC zurück, weil dieses Russland, trotz aufgedeckten systematischen Staatsdopings, nicht von den Spielen in Rio de Janeiro ausgeschlossen hatte.
Die Sporthilfe wird Hans Wilhelm Gäb nicht zuletzt über die „Hall of Fame des deutschen Sports“ ein ehrenvolles Andenken bewahren.
Kontakt:
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