Der deutsche Sport trauert um den achtmaligen Olympia-Medaillengewinner Roland Matthes, der nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren gestorben ist. Das teilte seine Familie mit. „Mit Roland Matthes hat uns nicht nur einer der erfolgreichen Schwimmer der Sportgeschichte verlassen, sondern auch ein stets hilfreicher Mensch, der immer Brücken schlagen wollte - innerdeutsch zwischen Ost und West ebenso wie zwischen den älteren und jüngeren Sportlergenerationen. Wir werden ihn als ein großes Vorbild in Erinnerung behalten" sagte Uwe Brinkmann, Vizepräsident des Deutschen-Schwimm-Verbandes e.V. (DSV).
Der gebürtige Thüringer Matthes gewann 1968 in Mexiko-Stadt sowie 1972 in München Doppel-Olympia-Gold. Zudem schwamm er zu je zwei olympischen Silber- und Bronze-Medaillen. Zwischen 1967 und 1974 blieb er auf Rückenstrecken ungeschlagen, stellte insgesamt 19 Weltrekorde auf und gewann drei WM- sowie fünf EM-Titel. Nach seiner sportlichen Karriere studierte er Sportwissenschaften und Medizin und arbeitete zuletzt als Orthopäde in Marktheidenfeld. Für seine Verdienste im Sport und darüber hinaus wurde Matthes 2004 von der Deutschen Sporthilfe mit der Goldenen Sportpyramide ausgezeichnet.