Paralympicssiegerin statt Olympiasieger im Gutachterausschuss der Sporthilfe: Kirsten Bruhn folgt auf Alexander Koch

Kirsten Bruhn, dreimalige Paralympicssiegerin im Schwimmen, ist neu im Gutachterausschuss der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Im Rahmen der 808. Sitzung, die am gestrigen Mittwoch, 24. Januar, stattfand, wurde Bruhn im Kreise der Gutachter:innen begrüßt. Bruhn ist die erste Para-Athletin, die in das achtköpfige Sporthilfe-Gremium berufen wurde, sie tritt die Nachfolge von Alexander Koch, Fecht-Olympiasieger 1992, an, der seit 2003 und damit 20 Jahre lang dem wichtigsten Fördergremium der Sporthilfe angehörte. Im Dezember vergangenen Jahres schied er auf eigenen Wunsch aus dem Gremium aus.

„Im Namen der Sporthilfe danke ich Alexander Koch, der sich zwei Jahrzehnte lang in unserem wichtigsten Gremium ehrenamtlich für die Athletenförderung engagiert hat, sehr herzlich. Sein persönlicher Aufwand für die ihm nachfolgenden Athleten-Generationen in den vergangenen 20 Jahren ist nicht hoch genug einzuschätzen“, würdigt Karin Orgeldinger, im Vorstand der Sporthilfe verantwortlich für die Athletenförderung, das ehrenamtliche Engagement des scheidenden Gutachters – und begrüßt gleichzeitig Kirsten Bruhn als dessen Nachfolgerin: „Wir freuen uns sehr, Kirsten Bruhn als Gutachterin für die Sporthilfe gewonnen zu haben. Die Erfahrung aus ihrer beeindruckenden Schwimm-Karriere, aber auch aus der Zeit nach Beendigung ihrer aktiven Sportzeit, wird dem Gremium wieder neue Impulse geben, um die Athletenförderung gemeinsam mit den weiteren Gutachter:innen weiterzuentwickeln.“

Kirsten Bruhn ist dreimalige Paralympicssiegerin im Schwimmen – 2004, 2008 und 2012 –, zudem gewann sie je viermal Para-Silber und -Bronze. Von der Sporthilfe wurde sie von 2004 bis 2014 gefördert. Heute arbeitet sie als Botschafterin für Rehabilitation, Prävention und Sport des Unfallkrankenhauses Berlin (UKB) und setzt sich für Themen wie Inklusion und Teilhabe ein. Unter dem Motto „Sport ist wichtig, egal ob mit oder ohne Behinderung“ arbeitet sie zudem mit Schüler:innen, Student:innen, Pädagog:innen und Therapeut:innen aktiv in Turn- und Schwimmhallen.

Über den Gutachterausschuss der Sporthilfe: 

Laut Sporthilfe-Verfassung entscheidet der Gutachterausschuss in Abstimmung mit dem Vorstand der Stiftung über sämtliche Förderungsmaßnahmen für Athlet:innen. Diese reichen von der Basis- über die Nachwuchsförderung, über Anträge auf individuelle Förderung wie Nachhilfeunterricht und Stipendien, bis hin zu den Elite-Programmen der Sporthilfe-Förderung sowie Olympia- und Paralympics-Prämien.

Der achtköpfige Ausschuss setzt sich aus sieben ehemaligen Top-Athlet:innen, die alle ehrenamtlich für die Sporthilfe arbeiten, sowie dem Vorstand Leistungssport als Vertreter des DOSB zusammen. Ständige Gäste in den jeweils monatlich stattfindenden Sitzungen sind ein:e Vertreter:in des Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und des Vereins Athleten Deutschland. Die Geschäftsführung liegt bei Karin Orgeldinger, Mitglied des Sporthilfe-Vorstands und dort zuständig für die Athletenförderung.

Der aktuelle Gutachterausschuss:   

• Olaf Heukrodt (Olympiasieger Kanu)  

• Steffi Nerius (Olympiazweite und Weltmeisterin Speerwurf)  

• Miriam Vogt (Weltmeisterin Ski alpin)  

• Mark Warnecke (Weltmeister Schwimmen)  

• Frank Wieneke (Olympiasieger Judo)  

• Till Behnke (Deutscher Meister Rugby)  

• Kirsten Bruhn (Paralympicssiegerin Schwimmen), in Nachfolge von Alexander Koch 

• Prof. Dr. Ilka Seidel (Vertretung DOSB-Vorstand Leistungssport)

Hinweis an die Redaktionen: 

Ein Interview mit Fecht-Olympiasieger Alexander Koch zu seiner Arbeit im Gutachterausschuss und zu den Gründen seines Ausscheidens aus dem Gremium finden Sie hier…