Unterstützungsfonds für den verunglückten Handballer Joachim Deckarm
Joachim Deckarm ist Weltmeister, Europapokalsieger und gilt als weltbester Handballer, als er am 30. März 1979 Opfer eines schrecklichen Sportunfalls wird. Im Europapokal-Halbfinale beim ungarischen Klub Banyasz Tatabánya stürzt der Rückraumspieler vom VfL Gummersbach nach einem unglücklichen Zusammenstoß ungebremst mit dem Kopf auf den nur von einer dünnen PVC-Schicht überzogenen Betonboden.
Deckarm erleidet ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, liegt 131 Tage im Koma. Nachdem er aus dem Koma erwacht kann er sich kaum bewegen, kann nicht sprechen, ist völlig kraft- und hilflos. Er ist schwerst behindert und bis heute auf fremde Hilfe angewiesen.
An seinem Wesen hat der tiefe Einschnitt in sein Leben nichts geändert. „Obwohl er nahezu alles neu erlernen musste und auch das Sprechen nur mühsam ging, steckte er sein Umfeld oft an mit seinen Witzen, mit seiner Lebenslust“, betont sein langjähriger Mannschaftskamerad Heiner Brand. „Zu meiner Herzensangelegenheit zähle ich es, ihm stets ein Freund und für ihn im Rahmen meiner Möglichkeiten da zu sein, wenn er mich braucht. Er wäre, nein, er ist es umgekehrt auch.“
Bald nach dem Beginn der umfangreichen Rehabilitation wird unter dem Dach der Stiftung Deutsche Sporthilfe der Joachim-Deckarm-Fonds gegründet, aus dem die aufwändigen Behandlungen, Medikationen, Therapien, Rehamaßnahmen und Kuren finanziert werden. Das Fonds-Kapital nährt sich seither aus Spenden und den Erlösen zahlreicher Benefizspiele - vor allem von und mit seinen Mannschaftskameraden aus dem WM-Team von 1978.
Und auch jeder Handball- und Sportfan kann mit großen oder kleinen Spenden in den Fonds einzahlen und Joachim Deckarm direkt unterstützen.
Neben dem Deckarm-Fonds verwaltet die Deutsche Sporthilfe auch Hilfsfonds für die 2018 bei einem Trainingsunfall verunglückte Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel sowie für Ronny Ziesmer, ehemaliger Spitzenturner, der ebenfalls bei einem Trainingsunfall verunglückte und seitdem querschnittsgelähmt ist. Darüber hinaus unterstützt die Sporthilfe in ihrem Sozialfonds weitere Athlet:innen, die während der Sportkarriere verunfallt oder verunglückt sind und daraufhin dauerhaft Hilfe benötigen.