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Schwimm-Talent Noelle Benkler: „Ohne Wasser könnte ich nicht leben“

Die gebürtige Regensburgerin gehört zu den größten deutschen Schwimm-Talenten. 2022 ist sie ins Top-Team Future der Sporthilfe aufgenommen worden und damit die 55.000ste Athletin, die von der Stiftung seit ihrer Gründung im Jahr 1967 gefördert wird. Im Interview spricht die Schülerin, die beim European Youth Olympic Festival 2022 mit drei Bronzemedaillen bereits international auf sich aufmerksam machte, über die Bedeutung finanzieller Unterstützung, ihre Liebe zum Wasser, über Vorbilder und von ihrem Traum von Olympischen Spielen.


Noelle, was bedeutet für Dich die Aufnahme in die Sporthilfe-Förderung?

Die Aufnahme in die Sporthilfe-Förderung bedeutet mir sehr, sehr viel. Zum einen ist es eine Riesenehre, weil damit ersichtlich wird, dass ich zu den besten deutschen Nachwuchsathletinnen gehöre, zum anderen ist die finanzielle Unterstützung unheimlich hilfreich. Durch die Förderung können meine Trainingslager und Sportausrüstung, die Internats- oder auch Zugkosten, wenn ich am Wochenende mal nach Hause fahre, leichter bezahlt werden. Durch die Förderung bekomme ich aber auch Service-Leistungen von den Partner der Sporthilfe, zum Beispiel kostenfreie Bauerfeind-Bandagen. Und am Ende bleibt auch noch ein bisschen Taschengeld übrig. Diese Unterstützung ist sehr hilfreich für mich und dafür bin ich sehr dankbar.

Wie bist Du zum Schwimmsport gekommen?

Als Kleinkind hatte ich eine schiefe Wirbelsäule, so dass der Arzt empfohlen hat, dass ich viel schwimmen und das Seepferdchen machen soll, da war ich sechs Jahre alt.

Das hat mir von Anfang an so viel Spaß gemacht, dass ich dabei geblieben bin und jetzt inzwischen seit sieben Jahren wettkampfmäßig schwimme.

 

Wer sind Deine Vorbilder?

Anna Elendt [2022 WM-Zweite über 100 m Brust; Anmerk. d.Redaktion]. Zum einen, wie sie schwimmt, das ist mega. Zum anderen aber auch als Mensch, wie sie Interviews gibt und in der Öffentlichkeit auftritt, finde ich sehr cool. Ein weiteres Vorbild ist Zoe Vogelmann [Deutsche Meisterin über 400 m Lagen; Anmerk. d Redaktion], die mit mir trainiert und die gleichen Lagenstrecken schwimmt. Sie ist auch menschlich ganz toll, gibt mir den ein oder anderen Tipp und wir verstehen uns gut.

Was fasziniert Dich am Schwimmen?

Ich liebe schwimmen! Es ist einfach das beste Gefühl, ins Wasser zu springen, dann fühle ich mich frei. Ich glaube, ohne Wasser könnte ich heute gar nicht mehr leben! Ich brauche das einfach.

Im Wasser fühle ich mich zuhause, das ist meine Heimat.

 

Bereits mit ihren 15 Jahren kann die junge Athletin auf viele Erfolge stolz sein, unter anderem als dreifache Deutsche Jahrgangsmeisterin im Becken 2022. (Foto: ©JoKleindl)
Wasser ist ihr Element - das hat die gebürtige Regensburgerin früh erkannt. Nun trainiert sie bereits seit sieben Jahren für nationale und internationale Wettkämpfe. (Foto: ©JoKleindl)

 

… bzw. aktuell auch das Internat in Heidelberg. Du bist vor einem halben Jahr von Regensburg an den Olympiastützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar gewechselt. Mit 14 Jahren ein schwieriger Schritt?

Seit ich aus der Grundschule raus bin, habe ich davon geträumt, auf das Internat zu gehen. Trotzdem war es eine große Entscheidung, bei der ich lange überlegt habe.

Aber schon in der Probewoche wusste ich, das ist mein Ding, da gehöre ich hin.

Auch wenn meine Eltern, meine Schwester und meine Freunde natürlich traurig waren. Aber wir telefonieren und schreiben viel. Leider wohnt meine Familie 320 km entfernt und deshalb können wir uns nicht jedes Wochenende sehen.

 

Was ist besser im Internat als vorher in Regensburg, wo Du auch bereits in einer Sportklasse warst?

Es ist alles viel entspannter, die langen Wege ins Training von meinem Wohnort Bodenwöhr nach Regensburg, 50 km einfache Strecke, fallen weg. Ich musste immer sehr früh um 5 Uhr aufstehen und bin erst spät am Abend gegen 21 Uhr nach Hause gekommen. Jetzt muss ich „erst“ um 06:15 Uhr aufstehen und kann direkt um kurz vor 7 Uhr ins Frühtraining starten. Die Wege von dort zur Schule, zur Physio, zum Kraft- und Athletiktraining sind kurz. Außerdem bin ich hier mit vielen anderen Sportlern zusammen, die ähnliche Ziele haben.

Was sind Deine nächsten Ziele?

Im Jahr 2023 will ich mich für die Junioren-Europameisterschaft qualifizieren. Das wird schwer, dafür tue ich aber alles. Mein ganz großer Traum ist – und der besteht schon, seitdem ich mit Schwimmen angefangen habe – einmal bei Olympischen Spielen zu starten. Ich wäre falsch am Platz, wenn das nicht mein Ziel wäre, das wohl jeder junge Leistungssportler hat. Erste olympische Luft durfte ich im Sommer bereits beim European Youth Olympic Festival schnuppern. Das war großartig, mit einem großen Zusammenhalt im deutschen Team und auch unabhängig von meinen drei Medaillen mit so vielen unvergesslichen Momenten, dass ich das auf jeden Fall wieder erleben möchte! Dafür gebe ich alles.


Foto: ©JoKleindl

Noelle Benkler

* 5.12.2007 in Regensburg (15 Jahre) 

 

Sporthilfe-Förderprogramme:  

  • Top-Team Future 

  • Internatsförderung 

  • BMI-Altersvorsorge 

Größte Erfolge:  

  • 3 x Bronze beim European Youth Olympic Festival: über 200 und 400 Meter Lagen und mit der 4 x 100m-Mixed-Staffel.  

  • Bronze bei den offenen Deutschen Kurzbahnmeisterschaften 2022 über 400 Meter Lagen 

  • Dreifache Deutsche Jahrgangsmeisterin im Becken 2022 

  • Deutsche Jahrgangsmeisterin im Jahr 2021 im Becken 

  • Deutsche Jahrgangsmeisterin 2021 im Freiwasserschwimmen über 5 km und in der 3 x 1,25 km-Staffel 



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