Mit dreifacher Power nach Paris

Es ist der 10. September 2023, ein Tag, der in die deutsche Sportgeschichte eingehen wird. Es laufen die letzten Sekunden des Basketball-WM-Finales, Deutschland führt gegen Serbien mit fünf Punkten. Zuhause fiebern Millionen vor dem Fernseher mit. Als der Schlusspfiff ertönt, brechen alle Dämme. Das Team liegt sich in den Armen, kann sein Glück kaum fassen, zwei Meter große Hünen versuchen erst gar nicht, ihre Freudentränen zu verstecken. Deutschland ist Basketball-Weltmeister! Zum ersten Mal in der Geschichte. 

Rund fünf Monate später der nächste historische Moment und wieder grenzenloser Jubel in Basketball-Deutschland, dieses Mal begeistern die Frauen: Beim Qualifikationsturnier in Brasilien lösen sie das Ticket für die Olympischen Spiele - zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Frauen-Basketballs! Und im Mai legen sie noch eins drauf: Auch das 3x3-Team der Frauen holt das begehrte Ticket.


Der sensationelle Final-Erfolg der Herren kam an jenem Tag nicht überraschend. Das deutsche Team um Kapitän Dennis Schröder hatte bereits zuvor ein unfassbar gutes Turnier gespielt. Alle Partien gewonnen, Lettland, Slowenien und Favorit USA aus dem Turnier geworfen. Dennis Schröder sagt später, es sei das beste Team, das er je hatte. Dabei betont er explizit nicht nur das Spielerische, sondern hebt auch den Zusammenhalt hervor:

Das Zusammenspiel, das Miteinander-Genießen, der Zusammenhalt, und dass jeder happy für den anderen ist – es gibt kein besseres Gefühl.

Eine funktionierende Team-Chemie als Basis für den großen Triumph. Diesen sensationellen Teamspirit will Dennis Schröder auch beim nächsten Großereignis wieder spüren, bei den Olympischen Spielen in Paris.

So groß die Sensation des WM-Titels der Herren ist, die Olympia-Qualifiaktion der Damen im 5x5 ist kaum weniger hoch einzuschätzen. Aufgrund fehlender Erfolge in der Vergangenheit waren sie beim Deutschen Olympischen Sportbund zuletzt im sogenannten „Teamsport-Kader“ eingestuft, was ausdrückt, dass ihnen nur eine geringe Erfolgsperspektive zugetraut wird. Entsprechend gering fiel in der Vergangenheit die öffentliche Unterstützung für Lehrgangsmaßnahmen und selbst für die Teilnahme an Welt- oder Europameisterschaften aus. Umso wichtiger war und ist für die Nationalspielerinnen im Fünf-gegen-Fünf die Unterstützung durch die Sporthilfe.

Auch im 3x3, der Streetball-Variante, die seit den Spielen von Tokio olympisch ist, hat sich das Team mit Greinacher, Svenja Brunckhorst, Luana Rodefeld und Marie Reichert beim letzten Qualifikationsturnier im Mai in Ungarn die Qualifikation für die Spiele in Paris gesichert - und das in einem wahren Herzschlagfinale: Nach dem Gruppensieg durch Erfolge über Tunesien, die Ukraine und Polen war der DBB-Auswahl im Viertelfinale ein hart erkämpfter Sieg über Japan (16:14 n.V.) gelungen, dann kam der krönende Schlusspunkt im entscheidenden Halbfinale gegen die Gastgeberinnen aus Ungarn: Svenja Brunckhorst traf in der Schlusssekunde zum 19:17. Danach gab es auf dem Kossuth Platz im ungarischen Debrecen kein Halten mehr. Durch den Halbfinalsieg war die nötige Top-Drei-Platzierung perfekt und die Entscheidung gefallen, das Endspiel wurde gar nicht mehr ausgetragen. Fünf Spiele, fünf Siege - Svenja Brunckhorst, Sonja Greinacher, Luana Rodefeld und Marie Reichert verdienten sich auf eindrucksvolle Weise ihren Startplatz beim sportlichen Highlight des Sommers.

Ich bin einfach nur sprachlos

sagte Svenja Brunckhorst, die als Kapitänin der deutschen Hallen-Basketballerinnen ebenso wie Sonja Greinacher bereits für Olympia qualifiziert war und die beide nun die Qual der Wahl haben, in welchem der beiden olympischen Wettbewerbe sie antreten.

Männer-Team scheitert unglücklich

Die junge DBB-Auswahl der Männer um den starken Fabian Giessmann verlor das Viertelfinale gegen Frankreich sehr unglücklich (17:19 n.V.). Als einzige der vier deutschen Teams fehlen damit die männlichen Streetballer in Paris.

Das 5x5-Turnier beginnt einen Tag nach der Eröffnungsfeier am 27. Juli. in Lille, die 3x3-Spiele werden vom 30. Juli bis 5. August auf dem Pariser Place de la Concorde ausgetragen.

 


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