Sie ist Fan von Borussia Mönchengladbach, er ist Kaufmännischer Vorstand des 1. FSV Mainz 05 – trotzdem passen Taekwondo-Kämpferin Julia Ronken und ihr von der Sporthilfe und der Werte-Stiftung vermittelter Mentor Dr. Jan Lehmann sehr gut zueinander. Vor allem inhaltlich kann die Sportmanagement-Studentin vom Match mit ihrem im Sport-Business sehr erfahrenen Mentor profitieren.
Julia, Eure Mentoren-Mentee-Beziehung ist noch sehr frisch, Ihr trefft Euch heute erst zum zweiten Mal in persona. Habt ihr euch schon über das Thema Fußball ausgetauscht?
Julia Ronken: Kurz, aber wirklich nur ganz kurz (lacht).
Herr Lehmann, als Sie im Sommer 2018 Julias Mentor wurden, wussten Sie da schon Bescheid über ihren präferierten Fußballclub?
Jan Lehmann: Damals wusste ich tatsächlich noch von keiner Vereinspräferenz (lacht). Aber im Endeffekt geht es auch nicht um den Fußball, sondern um eine junge Athletin, die eine ganz andere Sportart betreibt. Und die sich auch darüber hinaus entwickeln will und soll.
Julia ist Teil der Taekwondo-Nationalmannschaft. Haben Sie während Ihrer Karriere im Sport-Business früher schon einmal mit der Sportart zu tun gehabt?
Lehmann: Ehrlich gesagt noch überhaupt nicht, was meiner Meinung nach aber kein Nachteil ist. Natürlich interessiert man sich als Mentor für seinen Mentee und daher auch für die jeweilige Sportart, aber grundsätzlich spielt es keine Rolle, ob es dabei um Schwimmen, Rudern oder eben Taekwondo geht.
Meine Anliegen ist es, Julia dabei zu helfen, auch ihre berufliche Entwicklung abseits des Leistungssports erfolgreich zu gestalten. Und da habe ich durchaus den Eindruck, dass wir sehr viele inhaltliche Berührungspunkte haben.
Julia, Du studierst an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportmanagement und Sportkommunikation. Das scheint tatsächlich gut zum Business Deines Mentors zu passen?
Ronken: Definitiv. Ich möchte später auf jeden Fall eine ähnliche Richtung einschlagen. Im Studium befassen wir uns intensiv mit der Branche, in der Jan arbeitet. Das hilft enorm.
Wie genau kannst Du von Deinem Mentor profitieren?
Ronken: Das Mentorenprogramm der Sporthilfe und der Werte-Stiftung gibt mir ganz einfach die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Erfahrungen zu machen, die ich sonst wohl nicht bekommen würde. An der Uni und über Kommilitonen bekommt man zwar viel mit, richtig die Augen öffnet das einem aber nicht. Ich erhoffe mir von meinem Mentor daher Denkanstöße, welche konkreten Möglichkeiten es in der Branche für mich gibt. Auch, um Berufserfahrung und Praktika zu sammeln.
Lehmann: In der Tat habe ich in meiner Karriere viele verschiedene Seiten des Sport-Business kennengelernt – und glaube, dass Julia da durchaus profitieren kann.
Das Mentorenprogramm der Sporthilfe und der Werte-Stiftung gibt mir die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Erfahrungen zu machen, die ich sonst wohl nicht bekommen würde.
Herr Lehmann, können Sie umgekehrt auch von Ihrer Mentee noch etwas lernen?
Lehmann: Absolut, und dazu hat auch der Mentoren-Mentee-Tag hier in Frankfurt beigetragen. Ich lerne sehr viel über die Generation der 20- bis 25-Jährigen, die heutigen Berufseinsteiger und über ihre Bedürfnisse und Wünsche. Zwischen den Generationen gibt es ein gewisses Unverständnis, da hilft der direkte Austausch ungemein. Wichtig ist mir dabei aber: Das ist zwar ein schöner Nebeneffekt, allerdings nicht das primäre Ziel des Mentorenprogramms.
(veröffentlicht am 11. März 2019)
* 26. Oktober 1995
Sporthilfe-gefördert seit 2016
Größte Erfolge: Zweifache Studierenden-Europameisterin
(Foto: Felix Schmale)